
Bewusst Gamen
Unter Bewusst Gamen verstehen wir eine aktive und reflektiere Gestaltung des eigenen Gameverhaltens, bei dem wir selbstbestimmt mit Games umgehen und nicht die Kontrolle verlieren. Damit uns dies gut gelingt brauchen wir entsprechende Fähigkeiten (engl. Skills), also Kompetenzen, die uns dabei unterstützen. In der Fachsprache redet man hier von "Medienkompetenz". In der nachfolgenden Übersicht findest du eine in Form eines Skill-Trees: Welche Fähigkeiten tragen zu einem ausgeglichenen Umgang mit Videospielen bei?
Skill-Tree
Medienkompetenz im Umgang mit Videospielen




Absichten und Vorgehensweisen der Gamehersteller kennen
Es besteht ein Bewusstsein für die Vorgehensweisen der Gamingindustrie in modernen Videospielen, wie zum Beispiel aggressive Monetarisierungsstrategien oder das Einbauen von suchtfördernden Elementen. Risiken, die sich daraus für Gamende ergeben können eingeschätzt werden. Dieses Wissen fliesst in Entscheidungen ein, ob beispielsweise ein Game gespielt oder Geld für Mikrotransaktionen ausgegeben wird.
​
​
Wissen über problematischen Umgang mit Videospielen und Gamingsucht
Es ist bekannt, was einen problematischen Umgang mit Videospielen und eine Gamingsucht ausmacht. Es besteht ein Verständnis von wichtigen Einflüssen, welche zu einem problematischen Umgang oder einer Gamingsucht beitragen können. Zum Beispiel, dass sowohl spielbezogene, umweltbezogene als auch individuelle Faktoren eine Rolle spielen.
​
​
Wissen über Vorteile und Chancen von Videospielen und diese nutzen können
Positive Aspekte von Videospielen, wie zum Beispiel die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen, soziale Kontakte zu pflegen und sich kreativ auszuleben sind bekannt. Der Umgang mit Videospielen wird so gestaltet, dass von diese Chancen und Vorteilen profitiert werden kann.
​
​
Massvoller Videospielumgang
Videospiele haben einen Platz im eigenen Leben, ohne dass andere wichtige Bereiche deswegen vernachlässigt werden. Dabei sind Fähigkeiten wie Zeitmanagement, das Setzen von Prioritäten und Strategien zur Selbstkontrolle zentral. Es gibt auch Freizeitaktivitäten, Interessen und soziale Kontakte ausserhalb des Gaming-Kontext.
​
​
Genussvoller Videospielumgang
Games bieten Spass und Entspannung und man hat ein Gespür dafür, was für eine emotionale Wirkung Games auslösen. Gehen Games mit übermässig negativen Gefühlen wie von Frustration, Druck oder Verpflichtung einher, wird das Gameverhalten entsprechend angepasst.
​
​
Verantwortungsvoller Videospielumgang
Im Kontext von Videospielen werden Handlungen und Entscheidungen überlegt und gewissenhaft vorgenommen. Der Umgang mit anderen Gamenden ist rücksichtsvoll und respektvoll. Mit persönlichen oder sensiblen Daten der Gamenden wird so umgegangen, dass diese geschützt sind. Der Gaming-Kontext wird unter Berücksichtigung des Jugendschutzes gestaltet.
​
​
Gameverhalten kritisch reflektieren können
Der eigene Umgang mit Videospielen wird wahrgenommen und kritisch hinterfragt. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist hierbei zentral.
​
​
Austausch über Videospielumgang
Indem man sich über den eigenen Umgang und über die Erfahrungen in Videospielen mit dem nahen Umfeld austauscht, können sich neue Perspektiven und Anregungen ergeben. Personen, die mit der Gaming-Welt nicht vertraut sind, können durch diesen persönlichen Einblick bestenfalls ein Verständnis für den Reiz und die Mechanismen in Videospielen entwickeln.



